Fällen wir Bäume für unsere Kaffeekapseln aus Holz?

Unsere rezemo Kaffeekapsel besteht aus Holz – dafür fällen wir allerdings keine Bäume, sondern verwenden Restprodukte wie Holzspäne. Zwar wurden laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2021 ca. 83 Millionen m³ Holz aus deutschen Wäldern gewonnen, trotzdem ist der nachwachsende Rohstoff begrenzt und sollte daher effizient genutzt und recycelt werden. Wie wichtig die richtige Entsorgung von Holzabfällen ist und was man alles aus Holzspänen machen kann, erfährst du in diesem Blogbeitrag. 

Abfall ist nicht gleich Abfall

Holzabfälle können gebrauchtes Holz sein, aber auch Holzreste, die bei der Verarbeitung in der Holzindustrie entstehen. Als Verbraucher entsorgt man seinen Holzabfall in der Regel auf dem Wertstoffhof oder lässt beispielsweise alte Holzmöbel vom Sperrmüll abholen. Im Gegensatz dazu können sich holzverarbeitende Betriebe entscheiden, was sie aus ihrem Restholz machen wollen. Entweder wird das Altholz zu einem reinen Abfallprodukt oder zu einem Nebenprodukt, welches innerhalb des Betriebes weiterverwendet oder verkauft werden kann (dazu später mehr).   

Was aus den Abfallprodukten wird, regelt in Deutschland die sogenannte Altholzverordnung. Zunächst wird das Altholz nach seiner Qualität in vier Kategorien sortiert, um den Recyclingprozess möglichst effizient zu gestalten. Dabei ist Kategorie 1 beispielsweise unbehandeltes bzw. naturbelassenes Altholz und Kategorie 4 gefährliches Altholz, welches aufgrund der Holzschutzmittel gesondert entsorgt wird. Übrigens betrug die jährliche Menge an Altholz ca. 11 Millionen Tonnen im Jahr 2010, wovon ca. 10 % zur Kategorie 4 gehörten. Anschließend wird das sortierte Holz zerstückelt und kann nun entweder zu Spanplatten verwertet oder zur energetischen Nutzung (Wäremerzeugung) verwendet werden. 

Sind Sägespäne Abfall? 

Wie es der Name schon verrät, entstehen Sägespäne während der Bearbeitung mit einer Säge z. B. in Sägewerken oder anderen Betrieben. Dagegen fallen Hobelspäne beim Hobeln von Holz mit einem Hobelmesser oder Hobeleisen an. Beide “Abfälle” lassen sich wunderbar weiterverwenden und können daher auch als Rest- oder Nebenprodukte bezeichnet werden. In erster Linie eignen sie sich zur Herstellung von Spanplatten oder Holzpellets, können aber ebenfalls als Naturdämmstoff bei der Isolation von Häusern eingesetzt werden.  

Auch für Verbraucher sind Holzspäne ein Multifunktionsprodukt: Beispielsweise kann man Sägespäne perfekt im Garten verwenden, da sie Schnecken von angebautem Obst und Gemüse fernhalten. Aufgrund der Saugfähigkeit von Holzspänen kommen sie gerne als Einstreu in der Kleintierhaltung zum Einsatz oder beim Aufsaugen von ausgelaufenen Flüssigkeiten. 

In der Holzindustrie selbst werden die Späne meist zu sogenannten Briketts gepresst, da die Späne so besser gelagert werden können und weniger Staub hinterlassen. Das geschieht vor allem, wenn die Partikel sehr klein sind.  

Säge- und Hobelspäne sind also ein wertvolles Nebenprodukt, welches man unbedingt weiter nutzen sollte. Hierzu äußert sich Dirk Teefelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland e.V.:

„Ein nachhaltiger Umgang mit dem Wald hat viel mit Ressourceneffizienz zu tun. Das bedeutet damit auch, dass die beim Sägen und Hobeln anfallenden Holzspäne noch sinnvoll genutzt werden. Diese sind kein Abfall, sondern Ausgangsbasis für so wichtige Holzprodukte wie Spanplatten oder Holzpellets.”. 

Warum Holzverbrennung nicht die Lösung ist 

Als letzte Maßnahme dienen Holzreste und Sägespäne ebenfalls zur Wärmeenergieversorgung. Während der Verbrennung setzt Holz CO2 frei, jedoch nur die Menge, die es während des Wachstums gebunden hat. Obwohl das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) Holz als nachhaltige Energiequelle einstuft und bereits 1,1 Millionen Haushalte mit Holz heizen, trägt die Verbrennung von Holz zur Luftverschmutzung durch Feinstaubpartikel bei. Dies kann man nur vermeiden, wenn man das Holz ausreichend trocknet oder wenn moderne Kaminöfen oder Holzverbrennungsanlagen die schädlichen Stoffe herausfiltern. Des Weiteren sollte man stets auf die Herkunft des Holzes achten, da die Ökobilanz von importiertem Holz mit langen Transportwegen deutlich schlechter ausfällt als der CO2-Fußabdruck heimischer Hölzer. 

Ob Holz als Brennstoff nun die Lösung für die Zukunft ist - darüber lässt sich streiten. Jedoch sollte man den Lebenszyklus des Holzes so lang wie möglich gestalten, bevor es zur Verbrennung genutzt wird. 

rezemo – die Kaffeekapsel aus ehemaligen Holzspänen 

Auch wir bei rezemo nutzen Holzspäne für die Herstellung der Kaffeekapsel aus Holz. Dabei arbeiten wir seit 2016 mit einem Lieferanten zusammen, der Holz aus Sägewerken rund um die Region Schwäbische Alb bezieht. Darüber hinaus nutzen wir bei der weiteren Verarbeitung die Holzfasern in unbehandelter Form, also ohne chemische Aufbereitung. 

Holz als nachwachsender Rohstoff bietet immense Vorteile gegenüber herkömmlichem Plastik oder Aluminium. Zum einen wächst das Holz in derselben Form, in welcher es später weiterverarbeitet wird, ohne dass es erst industriell aufbereitet werden muss. Darüber hinaus wächst es immer wieder nach, wohingegen fossile Ressourcen endlich sind. Während der Lebenszeit eines Baumes bindet das Holz sogar CO2 und wird erst bei der Verbrennung wieder freigesetzt. 

Wichtig dabei ist, dass die Hölzer aus kontrolliertem Anbau stammen. Daher verwenden wir ausschließlich PEFC-zertifiziertes Holz, welches sicherstellt, dass ökologische Standards eingehalten und ressourcenschonend angebaut wird. Leider wird in noch in vielen Wäldern Raubbau betrieben und nicht zukunftsrichtend gehandelt. Mit Zertifikaten von PEFC oder FSC kannst auch Du als Verbraucher feststellen, ob das erworbene Holz aus unbedenklichen Anbaubedingungen stammt. 

Du hast dich immer schon mal gefragt, wie sich so eine Kaffeekapsel aus Holz anfühlt? Dann nichts wie los, stöbere in unserem Shop und genieße nachhaltigen Kaffee aus der rezemo Kaffeekapsel aus Holz.