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Artikel: Nachwachsende Rohstoffe – Material der Zukunft?

Nachwachsende Rohstoffe – Material der Zukunft?

Nachwachsende Rohstoffe – Material der Zukunft?

Unsere rezemo Kaffeekapsel besteht zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen – doch was bedeutet das überhaupt und gibt es neben Holz noch andere nachwachsende Rohstoffe?

Was sind nachwachsende Rohstoffe?

Unter dem Begriff „Nachwachsende Rohstoffe“ (NawaRo) versteht man alle land- und forstwirtschaftlich erzeugten Produkte, die nicht dem Nahrungs- oder Futtermittelbereich zugeführt werden. Konkret bedeutet das, alles was auf dem Feld oder im Wald wächst und anschließend nicht auf unseren Tellern oder im Futtertrog landet, wird als nachwachsender Rohstoff bezeichnet. Ein klassisches Beispiel für die Verwendung von NawaRo sind Möbel aus Holz. Aber auch chemisch modifizierte Stoffe wie Biokraftstoffe oder pflanzliche Tenside können aus NawaRo gewonnen werden.

Wie werden nachwachsende Rohstoffe eingeteilt?

Entsprechend ihrer Verwendungen werden nachwachsende Rohstoffe in zwei Kategorien eingeteilt: Energiepflanzen und Industriepflanzen.

Energiepflanzen werden, wie der Name es vermuten lässt, energetisch genutzt. Neben der Herstellung von Biokraftstoffen (zumeist aus Raps, Weizen und Zuckerrüben) werden Energiepflanzen zur Erzeugung von Biogas (Mais, Kleegras) und als Festbrennstoff (Holz, Miscanthus, Pappeln) genutzt.

Typische Industriepflanzen sind stärkehaltige Pflanzen wie Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben zur Gewinnung von Grundchemikalien, die im weiteren Verlauf beispielsweise zu Biokunststoffen verarbeitet werden. Eine zweite große Gruppe besteht aus ölhaltigen Pflanzen wie Raps, Sonnenblumen und Lein, die zur Herstellung von biologisch abbaubaren Ölen und Schmiermitteln oder in Farben und Lacken verwendet werden. Exotischere Vertreter der Industriepflanzen sind Faserpflanzen (Hanf, Flachs), Färberpflanzen (Färberdistel, Färberkrapp) und Arzneipflanzen (Baldrian, Kamille).

Welche Vorteile bieten nachwachsenden Rohstoffe?

Der entscheidende Vorteil von nachwachsenden Rohstoffen im Vergleich zu fossilen Ressourcen wie Erdöl liegt in ihrer Verfügbarkeit. Während fossile Rohstoffe nur in einer begrenzten Menge zur Verfügung stehen und die bekannten Vorkommen in absehbarer Zeit erschöpft sein werden, haben nachwachsende Rohstoffe die Eigenschaft wieder nachzuwachsen und können somit theoretisch in unendlicher Menge produziert werden.

Zudem weisen NawaRo eine deutlich bessere CO2-Bilanz als fossile Ressourcen auf. Während bei der Verbrennung von Erdöl der darin gebundene Kohlenstoff als Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Atmosphäre freigesetzt wird und somit den Netto-CO2-Gehalt erhöht, binden nachwachsende Rohstoffe im Wachstum CO2 (Stichwort Photosynthese). Bei der Verbrennung eines Biokraftstoffs erhöht sich somit der Netto-CO2-Gehalt in der Atmosphäre nicht, da das freigesetzte CO2 zuvor in der Pflanze gebunden wurde. Bei genauerer Analyse müssen allerdings Faktoren wie Düngemittel und Kraftstoff für landwirtschaftliche Maschinen beim Anbau der NawaRo in die Betrachtung mit einbezogen werden. Alles in allem überwiegen allerdings die ökologischen Vorteile gegenüber den fossil basierten Ressourcen.

Neben diesen Vorteilen in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit lassen sich auch Argumente für nachwachsende Rohstoffe im Bereich der sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit finden. NawaRo stärken nicht nur die lokale (Land-)Wirtschaft, sondern tragen auch wesentlich zur Unabhängigkeit Deutschlands von erdölreichen Staaten bei.

 

Gibt es Kritik an nachwachsenden Rohstoffen?

In den Diskussionen um nachwachsende Rohstoffe wird zumeist ein zentrales Gegenargument angeführt – die sogenannte „Tank-Teller-Trog“-Debatte. Der Anbau von NawaRo konkurriere direkt mit dem Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln, was bei der begrenzten langwirtschaftlichen Nutzfläche zu Spannungen führen kann. Fakt ist allerdings: Aktuell wird nur ein Bruchteil der in Deutschland verfügbaren Ackerflächen für den Anbau von Rohstoffen verwendet, die ihren Weg in die energetische oder industrielle Nutzung finden. Von knapp 17 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche werden nur 16 % für NawaRo genutzt – und ganze 60 % für die Futtermittelindustrie[1].

 

Nichtsdestotrotz gibt es eine Vielzahl an Ansätzen, wie nachwachsende Rohstoffe genutzt werden können, ohne in diesen Konflikt zu geraten. Zum einen können Flächen genutzt werden, die für den Anbau von Nahrungsmitteln ungeeignet sind (z.B. aufgrund der Bodenverhältnisse), zum anderen lassen sich auch Koppelprodukte wie Stroh zur industriellen Weiterverarbeitung nutzen. Koppelprodukte sind Produkte, die beim Anbau von Nahrungsmitteln anfallen aber nicht als solche genutzt werden. Auf einem Weizenfeld wächst zwangsläufig gleichzeitig Stroh, welches sich nicht für die Verwendung in der Nahrungsmittelindustrie eignet. So können auf derselben Fläche zwei unterschiedliche Produkte angebaut werden, ohne miteinander zu konkurrieren.

 

Fazit

Nachwachsende Rohstoffe leisten einen entscheidenden Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel. Deshalb setzen wir bei rezemo zu 100 % auf NaWaRo und nutzen Holz sowie PLA, einen Biokunststoff, der aus Maisstärke hergestellt wird, für unsere nachhaltigen Kaffeekapseln.

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[1] Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V., 2019

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